Gran Paradiso April 2018

Gran Paradiso - 2018

Daniel auf dem Gipfel des Gran Paradiso, April 2018

Kurzbeschreibung

Der Gran Paradiso ist der höchste Gipfel der Grajischen Alpen und einer der großen Einzelberge. Die nächstgelegenen 4000er sind der Mont Blanc in NNW-licher und der Barre des Écrins in SW-licher Richtung. Der Gran Paradiso gilt als einer der leichteren 4000er und ist auf Grund seines Rufes im Sommer mehr als gut besucht.
Wir wollen ihn daher schon im April besteigen.

Teilnehmer:

Daniel

Zeitraum:
April 2018

Routenbeschreibung


Anreise:
Ich / Daniel fahre schon am Abend mit der Bahn in 4.5 h und weiter mit dem Auto in etwa 8 h von Hamburg nach Valsaverenche. Mit einer Ankunft im Talort Pont rechne ich am Freitag zwischen 07:00 Uhr und 08:00 Uhr.

Pont bis Rifugio:
Der Aufstieg vom Parkplatz in Pont (1980m) bis zur Rifugio Vittorio Emanuele II (2735m) misst 5.3 km und 755 hm.

Rifugio bis Gran Paradiso:
Die Strecke von der Rifugio (2735m) bis zum Gran Paradiso (4061m) misst 4.6 km und 1326 hm.

Übernachtung im Zelt:
Da wir Freitag morgen ankommen und reichlich Zeit für den Zustieg haben, planen wir an der Hütte vorbei zu gehen und noch drei- oder vierhundert Höhenmeter mehr zu machen. Unterhalb des Gletschers schlagen wir dann nser Zelt auf. Dadurch haben wir am Gipfeltag einen kürzeren Weg und können nach Besteigung direkt bis zum Auto absteigen.

Wie lief die Tour?

Nach einer nächtlichen Anreise über 18 h und mit wenigen Stunden Schlaf im Auto ging es gegen frühen Nachmittag los. Die Sonnen schien gnadenlos auf uns herab und im aufgeweichten Schnee brauchten wir 7 h bis zur Hütte. Nach einer kurzen Pause neben der Hütte steigen wir noch bis auf 3070 hm und damit bis auf etwa 1000 hm unterhalb des Gipfels auf und errichteten unser Camp unter einem großen Stein. Dort hieß es nur noch, soviel essen und trinken wie möglich und früh ins Bett.

Nach 6 h Schlaf um 02:30 Uhr klingelte der Wecker. Eine Stunde später ging es dann los. Kalt und windig war´s, doch legte sich der Wind als wir kurz unterm Gipfel waren und die Sonne ging auf. Bis auf zwei steile Schneefelder gab es bis dahin keine Schwierigkeiten und die zwei oder drei Gletscherspalten, die wir vorfanden, waren so klein, dass wir sie beinahe übersehen hätten. Zu dieser Jahreszeit ein Berg, den man auch getrost hätte solo besteigen können.

Nach einem Aufstieg von 5 h konnten wir gegen 08:30 Uhr vom Gipfel aus den Sonnenaufgang, das Alpenglühen und ein gewaltiges Panorama bestaunen. Im Norden war die Mauer aus Mont Blanc, Grandes Jorasses, Grand Combin... bis hin zum Matterhorn und weiter zu sehen. Was für Berge.

Nach der kurzen Gratkletterei am Gipfel mit der Marienstatur entschieden wir uns dazu, den noch etwas höher gelegenen und verschneiten Gipfel weiter nördlich in Angriff zu nehmen. Da dieser Gipfel nicht allzu oft Besuch bekommt, fehlen hier die doch sehr hilfreichen Schraubhaken, was den Aufschwung über die sehr steil abfallende Ostflanke recht spannend macht. Eine ausgeblassete Reepschnur mit Stahlring zum Abseilen für den geordneten Rückzug fanden wir jedoch vor und ergänzten diese sogleich durch eine Neue.

Als wir uns vom Gipfelgrat zurückziehen wollten strömten uns bereits die Skitourengehen entgegen. Um diese Jahreszeit besteigen wohl eher weniger Leute den Berg, doch kamen mir um die 60 Bergsteigen schon wie mehr als genug vor. Was für ein Glück, dass wir bei Nacht aufgestiegen sind und so der Sonne und den Menschenmassen aus dem Weg gehen konnten.

Der Abstieg zog sich dann noch ganz schön in die Länge. Mit Schneeschuhen durch den weichen Schnee, das Camp abbauen, schwitzen und durchhalten. Geschafft. Gegen Mitternacht war ich dann bereits in einer Studentenkneipe in Furtwangen im südlichen Schwarzwald und konnte mit dem guten Philipp mein Gipfelbier genießen.
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