Breithorn 2022

Breithorn - 2022                  Bergsteigen mit Roofless Cat - Teil I

Blick vom Breithorn Mittel- hinüber zum Westgipfel mit dem Matterhorn im Hintergrund am 16.07.2022

Kurzbeschreibung:

Unser Freund, der Abenteurer und YouTuber Alex alias Roofless Cat hat ein Ziel und das liegt weit weit oben. Um die Sache möglich zu machen, hat er bei uns angefragt und wir haben einen Plan entworfen, wie wir es gemeinsam möglich machen und uns dabei gegenseitig unterstützen können.


Zuerst gehen wir eine Eingehtour, ganz klassisch aber autark. Breithorn ab Zermatt, viel Gletscher, wenig Klettern, Höhenluft schnuppern und an die neue Seilschaft gewöhnen. Zudem braucht Alex einen Crashkurs in Sachen Gehen mit Steigeisen und Stützpickel, sowie in Spaltenbergung.


Im Anschluss startet dann bei der nächsten Gelegenheit das Hauptprojekt...


Teilnehmer:


Daniel Runge, Alex Müller-Perlefein (RooflessCat)


Zeitraum:


Teil I     15.07. - 18.07.2022

Teil II       September 2023


Roofless Cat:

Alex haben wir auf einer BikePacking Tour in Schweden kennengelernt. Wir waren für 2 Monate mit unserem noch kein Jahr alten Soh unterwegs und er war auf seiner ersten großen Tour hinauf zum Nordkap. Für ihn war das die Geburtsstunde von RooflessCat. Kurz gesagt: Outdoor-Abenteuer erleben - Videos produzieren - Öffentlichkeit herstellen - Spendengelder sammeln - Schulen bauen


Und der gute Mann hat es drauf. An Motivation und Ehrgeiz mangelt es nicht, die Videos sind der Hammer und das erste Spendenziel scheint fast erreicht. Zudem ist er über die Zeit ein echter Freund geworden. Wer wären wir da, wenn wir ein Angebot für ein gemeinsames Bergprojekt ausschlagen würden. Zieht euch unbedingt seine Webseite und Videos rein und lasst gern ne Spende da. Die Spendenannahme und Abwicklung übernimmt mit Pencils of Promise eine wirklich großartige und vertrauenswürdige Organisation.

Alex Müller-Perlefein auf seiner Alpen Winter Tour mit Übernachtung in einer Schneehöhle im Februar 2022

Alex Müller-Perlefein auf seiner Winter Alpen Tour im Februar 2022

Routenplanung - Breithorn

Anreise: Die Anreise erfolgt über Nacht per Zug nach Zermatt (1616 m). Es kann also am 15.07. ab 10:00 Uhr losgelegt werden.


Zustieg: Der Zustieg erfolgt über Furi, Gandegg Hütte, Theodulo Hütte und über den Gletscher südlich um das Kleine Matterhorn herum. Je nachdem, wie wir voran kommen und wo sich ein erster  Biwakplatz finden lässt, werden wir das Lager aufschlagen. Insgesamt misst die Strecke aus dem Tal bis zur Biwak Schachtel (3780 m) zwischen den Gipfeln 19 km und 2200 hm.


Gipfeltage: Die Gipfel lassen sich in Gruppen aufteilen und könne je nach Vorankommen, Bedingungen und resultierendem Zeitplan an ein oder zwei Tagen begangen werden. Hier werden wir uns von Westen nach Osten vorarbeiten und mindestens eine Nacht im C. e G. Rosso Biwak (3780 m) verbringen.


Die erste Gruppe umfasst dabei den Breithorn-West- (4165 m) und Mittelgipfel (4159 m). Die zweite die Breithorn-Zwillinge (4139, 4105 m) und die Schwarzfluh (4075 m). Selbst der Pollux (4092 m) und der Castor (4226 m) wären von dort aus noch gut zu erreichen.


Von einer Liskamm-Überschreitung im Anschluss wollen wir hier erstmal nicht ausgehen. Theoretisch ist dies mit einem anschließenden Abstieg über den Grenzgletscher an der Monte Rose Hütte vorbei denkbar. Der 5 km lange Grat ist jedoch wegen seiner Wechten berüchtigt und am Wochenende soll es selbst dort oben so warm werden, dass die Grade über 0 bleiben. Mit stabilen und guten Bedingungen wäre aber bei schnellem Vorankommen einiges möglich.


Die ganze Route ist also weitestgehend vergletschert. Wenig Fels und kein steiles Eis bedeutet, es wird technisch nicht all zu anspruchsvoll. Dafür kosten wir die langen Wege, das Biwakieren in der Höhe und die Fülle an direkt benachbarten Gipfeln voll aus.


Abstieg: Der Abstieg erfolgt dann auf der Aufstiegsroute zurück nach Zermatt, von der Biwak Schachtel bis ins Tal sind es 19 km.

Wie lief die erste Tour?

Anreise: Die Anreise zog sich über Nacht ohne Schlaf und mit reichlich Verspätung des Zuges. Zum Glück hat Alex in Basel gewartet und Daniel so die Zugfahrt durch die Schweiz erspart. Statt gegen 10:00 Uhr ging es so aber erst gegen 14:00 Uhr los.


Zustieg I: Der erste Teil des Zustiegs über 10.5 km und 1400 hm dauerte 6 h mit 3 h Bewegungszeit. Bei der Hitze schwer nur auszuhalten. Ein schönes Plätzchen am Teich kurz über Trockener Steg am Fuße des Gletschers war jedoch zu finden und so konnten wir dem aufwändigen Suchen eines Biwakplatzes auf Gletscher oder Skigebiet entgehen.


Zustieg II und Gipfeltag: Am zweiten, dem ersten vollen Tag vor Ort, haben wir den letzten Teil des Zustiegs über Geltscher und Skigebiet, hinauf zum Breithornpass und direkt weiter auf den West- und Mittelgpfel gemacht. Und genau da hat sich der Fehler eingeschlichen. Wir wollten an diesem Samstag so viel wie möglich vorarbeiten: 2 Gipfel und ab zur Biwakschachtel. So hätten wir drauf noch einen vollen Tag für weitere Gipfel gehabt (Breithornzwillinge und Schwarzflue oder Pollux und Castor). Und der Abstieg sollte Sonntag Abend und Montag erfolgen. Doch haben wir uns beim Gipfelaufstieg völlig verausgabt.


Abstieg: Nach dem direkten Abstieg über die Firnflanke zwischen Breithorn und Mittelgipfel hinunter zum Breithornpass schlugen wir dort direkt das Zelt auf. Alex viel nach dem schnellen Abendbrot direkt ins Bett und musste am Sonntag schon mit der Seilbahn gern Tal fahren. Daniel nutzte die Gelegenheit seinen Rucksack los zu werden und lief die 17 km und 2150 hm 4 h mit 3 h Bewegungszeit hinab ins Tal.


Zwar blieben die östlichen Gipfel des Breithorn außerhalb unserer Reichweite. Jedoch ließe sich bei einem erneuten Überschreitungsversuch Zeit dadurch sparen, dass die beiden westlichen Gipfel und die Felskletterei, die diese mit den östlichen verbindet, umgangen werden können.

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